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Rotaract steht „unter Strom“

Distrikt - Rotaract steht „unter Strom“
Andreas Pabst, Präsident des neuen RAC Franken Hybrid, begrüßte zur Charterfeier unter anderem Gov. Christine Büring, den Gründungsbeauftragten Georg Zwack und den Vorsitzenden des Rotaract Deutschland Komitees, Tobias Oelfke (von links). Nur mit dem Motto "Unter Strom" klappte es auf Burg Feuerstein nicht: Die Internetverbindung zu den Mitgliedern im Ausland wollte einfach nicht zustande kommen. © Patrick Shaw

Sinnbildlich „unter Strom“ stand die Burg Feuerstein bei der Charter des Rotaract Clubs Franken Hybrid. Tags darauf trafen sich Rotarier und Rotaracter erstmals zu einem gemeinsamen Krisengespräch. Denn so gut, wie dem fast 30-köpfigen Hybrid-Club, geht es im Distrikt nur wenigen RACs.

Patrick Shaw01.10.2016

18 Rotaract Clubs gibt es im Distrikt 1950 – die zweitmeisten in Deutschand. Doch davon ist nur knapp die Hälfte regelmäßig aktiv und groß genug, um aus eigener Kraft zu bestehen. Manche Clubs dümpeln seit Jahren mit vier, fünf Mitgliedern und kaum mehr Meetings vor sich hin.

Die Ursachen sind vielfältig – von der Gründungs-Euphorie vor einigen Jahren über Versäumnisse bei Mitgliedergewinnung und Kommunikation bis hin zu generationsbedingten Herausforderungen wie Schnelllebigkeit, wachsender Mobilität und Unverbindlichkeit. Weitere Kritikpunkte kristallisierten sich in den Gesprächen der 14 Rotaracter und 12 Rotarier heraus, die um Lösungen für die schwächelnden Clubs und das Miteinander rangen – eine Initiative, mit der der Distrikt nach Worten des RDK-Vorsitzenden Tobias Oelfke „deutschlandweit federführend ist“.

e Charterurkunde des neuen RAC Franken Hybrid überreichte der Jugenddienst-Distriktbeauftragte Michael Fischer an Präsident Andreas Pabst.
Die Charterurkunde des neuen RAC Franken Hybrid überreichte der Jugenddienst-Distriktbeauftragte Michael Fischer an Präsident Andreas Pabst. © Patrick Shaw

So kam unter anderem das teils recht geringe Interesse am Clubleben und den Personen des jeweils anderen Clubs zur Sprache. Persönliche Kontakte, gemeinsame Meetings und Projekte sowie gegenseitige Wertschätzung seien aber entscheidend für die Zusammenarbeit, betonte die RYLA-Koordinatorin des Distrikts, Merle Fuchs. Zusammen mit der NGSE-Beauftragten Daniela Singer stellte sie die Seminare und den Jugendaustausch als Wege für Rotaract vor, sich im Distrikt einzubringen, das rotarische Netzwerk kennenzulernen und Nachwuchs zu gewinnen. Dafür müssten die Programme aber noch attraktiver werden, waren sich die Teilnehmer des vom neuen RDB Georg Zwack (E-Club of D1950) moderierten Workshops einig.

An die eigene Nase fassen müssen sich beide Seiten auch beim Thema Verlässlichkeit – ob Rotaracter, die Termine und Zusagen nicht einhalten, oder Rotarier, die auf Anfragen und Einladungen nicht reagieren (auch bedingt durch unterschiedliche Kommunikationswege). Nur so könne es gelingen, dass sich Rotaracter in der rotarischen Familie wertgeschätzt fühlen und Rotarier in Rotaract einen ernstzunehmenden Juniorpartner mit Mehrwert sehen.

Verlässlichkeit und gegenseitige Wertschätzung forderte RYLA-Koordinatorin Merle Fuchs für ein gutes Miteinander von Rotary und Rotaract ein. (c) Patrick Shaw
Verlässlichkeit und gegenseitige Wertschätzung forderte RYLA-Koordinatorin
Merle Fuchs für ein gutes Miteinander von Rotary und Rotaract ein. © P. Shaw

Ziel des Rotaract-Distriktteams um Sprecher Merlyn von Hugo ist es nun, zusammen mit Governorin Christine Büring die RACs ausfindig zu machen, die noch eine „Überlebenschance“ haben, aber „tote Clubs auch für tot zu erklären“. Für die verbliebenen Mitglieder könnten ein oder zwei Hybrid-Clubs eine Lösung sein – und für alle anderen ein engeres Miteinander. Denn bei allen Problemen „überwiegt das Positive deutlich“, so Tobias Oelfkes Fazit.

Der frisch gecharterte RAC Franken Hybrid mit Gov. Christine Büring, dem Gründungsbeauftragten Georg Zwack und Präsident Andreas Pabst (3./4./5. von links). Ungewohnt, aber für einen Hybrid-Club üblich, die hohe Zahl der Mitglieder, die im Ausland weilen und via Internet hätten zugeschaltet sein sollen - wenn die Verbindung funktioniert hätte. (c) Patrick Shaw

Der frisch gecharterte RAC Franken Hybrid mit Gov. Christine Büring, dem Gründungsbeauftragten Georg Zwack und Präsident Andreas Pabst (3./4./5. von links). Ungewohnt, aber für einen Hybrid-Club üblich, die hohe Zahl der Mitglieder, die im Ausland weilen und via Internet hätten zugeschaltet sein sollen - wenn die Verbindung funktioniert hätte. ©Patrick Shaw

Patrick Shaw
Patrick Shaw, Jahrgang 1975, war von 1997 bis 2001 Offizieranwärter der Bundeswehr, bis 2016 Redakteur der Nürnberger Nachrichten, bis 2020 Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter des Treuchtlinger Kuriers und ist seit 2021 Redaktionsleiter des Schwabacher Tagblatts, der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung und der Hilpoltsteiner Zeitung. Er war Gründungsmitglied und Präsident des Rotaract Clubs Weißenburg, 2005/06 Rotaract-Distriktsprecher sowie von 2007 bis 2013 Assistant Governor und Rotaract-Beauftragter im Distrikt 1950. Von 2008 bis 2010 betreute er redaktionell den Mitgliederbrief der German Rotary Volunteer Doctors. Seit 2007 ist er Mitglied des Rotary Clubs Roth, war dort zehn Jahre lang Sekretär sowie 2015/16 Präsident. Das Amt des Distrikt-Berichterstatters übte er von 2015 bis 2020 aus.

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