Distrikt
Skater, Biker und das „Seepferdchen“
Rotary und Sport begegnen einander eher selten. Dabei verbindet der Sport ideal die Handlungsfelder Jugend, Gesundheit, Integration und Wertevermittlung
Allzu groß scheint die Auswahl an Sportprojekten nicht zu sein, die im Distrikt 1950 als Vorbild dienen können. Das liegt aber auch daran, dass es selten die großen Jahresprojekte sind, sondern eher kleine Spenden, Hands-on-Aktionen oder Beteiligungen an bestehenden Vereinsangeboten. Die Clubs leisten sie oft im Verborgenen.
Anders das aktuelle Projekt „Build Your Own Ramp“ des RC Bamberg: Im Zeichen der Jugendsportarten Skateboarding (ab 2020 sogar olympisch), BMX und Stunt-Scooting ermöglichten die Rotarier dem Bamberger Jugendzentrum den Bau einer mobilen Minirampe für Skateboarder, Crossbiker und Minirollerfahrer. Die gemeinsam mit den Jugendlichen gebaute Indoor-Rampe dient den jungen Trendsportlern auch im Winter als Treffpunkt und Trainingsort. „Rotarier zeichnen sich durch ein tolerantes Weltbild und ein philanthropisches Selbstverständnis aus, das auch zukünftige Generationen in ihrem Tun leiten soll“, so Clubpräsident Göran Hajak zu dem Projekt, das in der Öffentlichkeit vor allem als erstaunlich „jung“ für einen Rotary Club wahrgenommen wird.
Geld-Pool für Schwimmkurse
An eine ebenso junge Zielgruppe wendet sich ein Sportprojekt des RC Roth. Der Club kooperiert schon seit längerem mit dem „Challenge“-Langstreckentriathlon und erhält auf diesem Weg immer wieder Spenden – vorvergangenes Jahr unter anderem von der Triathletin Ute Mückel. Von dem Geld (über 10.000 Euro) finanziert der Club seither regelmäßige Schwimmkurse für benachteiligte Kinder bis zur vierten Klasse, deren Familien sich dies normalerweise nicht leisten könnten. Trainer und Hallenmiete werden komplett bezahlt, die Auswahl der Teilnehmer übernehmen die Schulen, die Anfahrt organisieren die Eltern.
Ganz ähnlich engagiert sich auch der RC Kitzingen. Er hat dieses Jahr den Erlös seiner Neujahrs-Matinee (rund 5000 Euro) der Turngemeinde Kitzingen gespendet. „Vereinbart wurde mit dem Verein ein Geld-Pool zur Förderung benachteiligter Kinder, die auf diese Weise Schwimmunterricht erhalten“, erklärt Präsident Tino Schwarz. „Jedes Jahr ertrinken Kinder und Jugendliche, weil sie nicht oder nur ungenügend Schwimmen gelernt haben.“ Letzteres hat sich im Zuge der Zuwanderung noch verstärkt, da auch viele Migranten Nichtschwimmer sind.
Durch Presseberichte über solche Projekte dringen Probleme wie dieses zudem besser an die Öffentlichkeit. So setzen sich im Distrikt 1950 nicht nur Rotary Clubs im Bereich Jugend und Sport ein, sondern zum Beispiel auch der Inner Wheel Club Oberfranken. Er hat bereits vor anderthalb Jahren mit dem Erlös seines Benefiz-Golfturniers „Ritter und Knappe“ die Wasserwachten in Schwarzenbach/Saale und Hof beim Ausrichten von Schwimmkursen für Schulkinder unterstützt.
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