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Distrikt 1870

„Storytelling“ wird zur Strategie

Distrikt 1870 - „Storytelling“ wird zur Strategie
Tue Gutes und schreibe es vorher auf: Präsentation einer der acht Workshop-Runden © Privat

Volltanken für die zweite Hälfte: Die Halbjahreskonferenz des Distrikts 1870 in Oberhausen war mehr als ein Bergfest.

Hartmut Bigalke01.03.2017

Vier anregende Stunden Standortbestimmung, Workshops und Ideenbörse: Die Präsidenten, die nicht den Weg nach OB gefunden hatten, haben etwas verpasst!

Governor Michael Bülhoff (RC Oberhausen) hob in seiner Zwischenbilanz zur Eröffnung unter anderem die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Nachbarclubs hervor: „Am Beispiel der Adventskalenderaktionen, bei denen einige Clubs sich an die Initiatoren angeschlossen haben, kann der Erfolg eines Clubs durch andere gesteigert werden, ohne dass es zur Konkurrenz kommt. Im Gegenteil, oftmals werden durch die ­gemeinsamen Überlegungen Projekte geboren, zu denen ein einzelner Club nicht oder kaum in der Lage wäre.“ Der Medienbeauftragte des Deutschen Governorrates Thomas Meier-Vehring (RC Kamen) fragte in seinem Impulsvortrag „Ist Rotary für junge Menschen attraktiv und brauchen wir ­eine andere PR?“ Die Antworten waren eindeutig: nein und ja. Eindeutig war auch die Quersumme anderer belegter Einschätzungen: Nach wie vor haben viele Menschen noch nie etwas von Rotary ­gehört – ein anhaltender ­Umfragetrend.

Sein Tipp: Erzählen Sie Geschichten! Geben Sie Rotary ein persönliches Gesicht. „Storytelling“ ist ein strategisches Werkzeug, denn Kunden kaufen zuerst die Werte, die mit einer Kampagne transportiert werden. In seinem „Kleinen Einmaleins der Pressearbeit“ rät er: personalisieren, visualisieren, problematisieren, ­aktualisieren, kurz: KISS (keep it simple and stupid). Was Reichweite anbelangt, muss man wissen: Um 50 Millionen Menschen zu erreichen, benötigte das Computerspiel Angry Birds 35 Tage. Auf den Plätzen: Google (88 Tage), Twitter (ein Jahr), Facebook (zwei Jahre), Internet (vier Jahre), Fernsehen (13 Jahre), Radio (38 Jahre) und Print (Jahrhunderte) …

Spendenverhalten
Interessante Zahlen hatte auch Renate Renker, Büroleiterin Rotary Deutschland Gemeindienst e.V., mitgebracht: 65 von 77 Clubs unterstützen die Foundation, 23 unterstützen Polio. Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage in 14 der 15 deutschen Distrikte sehen eine Anerkennung wie PHF oder Major Donor nicht als Motivation zu höheren Spenden.

Rotarier spenden durchschnittlich 475 Euro an Rotary, zehnmal mehr als der „Durchschnitt“ der deutschen Bevölkerung.


Eine Dokumentation der Halbjahreskonferenz steht auf der Dis­trikt-Webseite ­rotary1870.de

Hartmut Bigalke
Hartmut Bigalke ist Journalist mit 40 Jahren Erfahrung als Redakteur mit vielfältigen Führungsaufgaben bei großen Regionalzeitungen, u. a. Westfälische Nachrichten und Schwäbische Zeitung. Seit 2006 ist er Journalist im Ruhestand, seit 2009 Distriktberichterstatter für den Rotary-Distrikt 1870.