Distrikt
"Überhitzt!"

"Klima retten, Leben retten: Wie Klimaschutz unsere Gesundheit schützt!" Unter diesem Titel lieferte Claudia Traidl-Hoffmann bei der Halbjahreskonferenz des Distrikts einen spannenden Vortrag ab.

Chefärztin, Direktorin, Ordinaria, Leiterin und Sonderbeauftragte – man könnte auch nur ganz kurz feststellen: Claudia Traidl-Hoffmann (RC Augsburg-Fuggerstadt) ist ein Star der Umweltmedizin.
Wie fesselnd sie ihr Thema darstellen kann, durften die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Halbjahreskonferenz im Distrikt 1880 an den Bildschirmen erleben. Governor Hans Neuser (RC Vogtland Schloß Voigtsberg) hat die Themen Gesundheitsförderung und Krankheitsvorsorge als Schwerpunkt für seine Amtszeit gewählt – und auch deshalb Claudia Traidl-Hoffmann als Referentin eingeladen.
Sie hat den Lehrstuhl für Umweltmedizin an der Universität Augsburg inne, führt als Chefärztin die Hochschulambulanz für Umweltmedizin am Universitätsklinikum der Stadt und ist Sonderbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Klimaresilienz und Prävention. Sie sitzt im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen, dazu ist sie Direktorin des Instituts für Umweltmedizin im Münchner Helmholtz-Institut.
Unter dem Titel "Überhitzt" hat sie zusammen mit der Journalistin Katja Trippelt ein Sachbuch vorgelegt. Erschienen ist es im Dudenverlag. Behandelt werden die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, geboten werden Lösungsansätze, um diese Folgen zu mildern. Die Autorinnen diskutieren Symptome, Ursachen und Behandlungswege und sprechen mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen wie Umweltmedizin, Stadtplanung und Psychologie.

Auch auf der Halbjahreskonferenz sind die Aussagen der Referentin ganz klar: Sie hofft auf rotarische Projekte zum Umwelt- und Naturschutz und zur Gesundheit. Denn nur auf einem gesunden Planeten können auch gesunde Menschen leben. Doch auch jeder Einzelne könne helfen, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Sie empfiehlt das Fahrrad statt das Auto, rät dazu, das eigene Hausdach zu begrünen, um die Verdunstung von Regenwasser zu erhöhen und das lokale Mikroklima zu verbessern. Sie wirbt für versickerungsfähiges Pflaster anstatt traditionellem Asphalt, um das Regenwasser besser in den Boden ablaufen zu lassen und überhaupt die Gestaltung des eigenen Gartens so anzulegen, dass der Garten als Rückhaltebecken dienen könnte.
Als Bayerns Sonderbeauftragte für Klimaresilienz kritisiert sie, dass Bayerns Städte zwar Katastrophenschutzpläne aber keine Hitzeschutzpläne haben – ähnlich wie eine Feuerwehr bräuchte es eine Art Hitzewehr.
Ihr Appell: Hitzwarnungen unbedingt ernst nehmen. Viel trinken, vor Beginn der Hitzeperiode einkaufen, das eigene Heim verschatten, die Fenster schließen und gesünder zu leben – um sich besser an den Klimawandel anpassen zu können. In ihren Forschungen konzentriert sie sich auf umweltbedingte und durch Umweltfaktoren verstärkte Krankheiten, insbesondere Allergien.

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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