Wien
Lehren aus dem Ersten Weltkrieg
Hat die Welt in hundert Jahren dazu gelernt? Jugend aus neun Ländern diskutierte über Krieg und Frieden
Das Thema „1914“ hat in Österreich Generationen von Menschen beschäftigt. Die Erwachsenen von morgen aus Österreich und den Nachbarländern dafür zu interessieren hat der RC Wien-West unter Leitung von Past-Gov. Robert Nemling und Präs. Julian Hadschieff in einem englischsprachigen RYLA-Seminar unternommen. Die Problematik von zwei Kriegen und die nachfolgenden Friedenszeiten sollten in Workshops aufgearbeitet werden, aber zuvor durch versierte Fachleute den nötigen Input erhalten. Unterstützung leisteten Oberst Thomas Rapatz, Diplomat Hans Winkler und Generaldirektor Richard Schenz, während 25 junge Menschen aus neun Ländern in der Landesverteidigungsakademie und beim Techniker-Cercle zwei Tage gastliche Aufnahme fanden.
„Jubel und Elend“
Die Begrüßung nahm Gov. Wolfgang Stalzer (Wien-Stadtpark) vor. Einleitend, als ethische Instanz, setzte Bischof Michael Bünker (RC Wien) die Rolle der Kirchen ins rechte Licht. Oberst Rapatz, lange Militär-Attaché, stellte zum aktuellen Problem „Krise im Osten“ Überlegungen an. Dr. Winkler brachte den diplomatischen Part ein: die bessere, aber nicht vollständige Ausbildung des Völkerrechts in Bezug auf Kriegsverhinderung und Friedensfindung. Und Rot. Schenz nahm die Wirtschaft als Zukunftsproblem unter die Lupe. Die Führungskräfte von morgen arbeiteten in Gruppen Stellungnahmen aus, stellte sie dem Plenum vor und kam zu dem Schluss, dass ihr neues Wissen um Krieg und Frieden, darüber gemeinsames Nachdenken und künftiges einigendes Handeln Völkerfreundschaft ohne Konflikte bedeuten.
Zum Kennenlernen diente ein Heurigenabend und Gang durch Wien, zum visuellen Studium der Besuch der Ausstellung „Jubel und Elend – 1914 bis 1918“, welchen die Besucher mit den Worten beendeten: „We take lections for our future and for our life impressions of Rotary in Vienna with us!“
DDr. Heinrich Marchetti-Venier wurde in Oberösterreich geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium des Lehramtes sowie der Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten Salzburg auf, es folgten die Stationen, Wien, München, Bochum, Turin, Strasbourg und Washington. Anfangs Tätigkeit in der Raumordnung, später als Historiker und Privat-Gutachter sowie Autor. Er hatte lange Zeit das Amt des Distriktberichters für die österreichischen Distrikte D 1910 und 1920 inne. Heinrich Marchetti-Venier starb im November 2015.
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