Haiti
Mit Sport und Schule eine Chance
Das Haiti-Erdbeben mit mehr als 250.000 Toten im Januar 2010 ist aus dem Fokus, viele Opfer warten noch immer auf Hilfe. Für 120 Kinder gibt es nun ein Fußballinternat
Gleich nach dem Beben suchte der bayrische Distrikt 1840 nach einer möglichst nachhaltigen Form der Unterstützung, und beschloss, in Haiti eine Schule zu bauen. Die deutschen Distrikte spendeten dafür insgesamt 329.000 Euro, allein der Distrikt 1840 übernahm fast die Hälfte mit 154.000 Euro. Der Distrikt übernahm daher auch die Koordination des Hilfsprojekts.
Das größte Problem war nun, verlässliche Projektpartner zu finden und jede Korruption zu verhindern. Über die Deutsche Botschaft stieß der Distrikt auf ein geeignetes Projekt, das sie in Zusammenarbeit mit dem TV-Sender SAT1 in Angriff nahmen: den Bau eines Internats für 120 Jugendliche. Als Standort fand sich das Gelände des Fußballverbandes Haiti und die lokale Leitung wurde dem Verein „Help, Hilfe zur Selbsthilfe“ übertragen. Alle Beteiligten sind zuverlässige Partner.
Ziel war es nun, Schulunterricht für 80 Jungs und 40 Mädchen am Morgen, mit Fußballtraining am Nachmittag auf die Beine zu stellen – eine vielversprechende Kombination von Sport und Schule mit Chancen für Beruf und Selbsthilfe. Denn Haitis Jugend leidet unter Arbeitslosigkeit und einer Analphabetenquote von rund 80 Prozent – mit hoher Kriminalität als Folge.
Ein weiteres Ziel war, die ungenutzten Räume am Nachmittag für den Unterricht von Kindern verarmter Familien und Waisenkindern zu nutzen. Glücklicherweise hat Haitis Minister für Jugend und Sport René Roosvelt die Kostenübernahme dafür zugesagt.
Die Baukosten betrugen 1,1 Millionen US-Dollar, finanziert mit je 450.000 Dollar von Rotary und SAT.1 sowie 200.000 Dollar von der "Aktion Deutschland Hilft". Der „Rotary-Bauteil“ sind die Schul- und Schlafräume. Baubeginn war im März 2011. Die festliche Einweihung mit viel Prominenz und begeisterten Kindern erfolgte im Mai 2012. Es ist das größte Schulprojekt in Haiti.
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