Innovationen Fehlanzeige?
Dickschiffe auf hoher See
Den Fernsehsendern gehen immer mehr junge Zuschauer verloren, weil ihnen der Mut zu Innovationen im Hauptprogramm fehlt
Eigentlich hatten sie alles richtig gemacht: Sie hatten einen der beliebtesten deutschen Moderatoren angeheuert, ihn in ein gemütliches Studio-Wohnzimmer gesetzt und dort mit prominenten Gästen nett plaudern lassen. Sie hatten Filmchen von der Video-Website YouTube eingespielt und die Sendung über Facebook mit dem Social Web verbunden, jener Spielwiese der Generation 30 minus im Internet, ohne die die zwischenmenschliche Kommunikation unter Jugendlichen heute praktisch zum Erliegen käme.
Aber es half nichts: Die Vorabendsendung „Gottschalk Live“ im Ersten kam nicht raus aus dem Quotenkeller. Im Gegenteil, Gottschalk drang Woche um Woche immer tiefer in Richtung Erdmittelpunkt vor. Der Quoten-Einbruch von „Gottschalk Live“ hatte Folgen für das gesamte Vorabendprogramm des Senders: Geschätzte 600.000 Zuschauer verlor das Erste zwischen 18 und 20 Uhr.
Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. Letztes Jahr verkündete die ARD-Vorsitzende Monika Piel vollmundig, man habe den beliebten „Wetten, dass...?“-Moderator für ein neues Format gewinnen können, das es „so im deutschen Fernsehen noch nicht gegeben“ habe: eine Live-Sendung an vier Abenden in der Woche, interaktiv und tagesaktuell. Doch was als großer Wurf angekündigt worden war, wurde auch als solcher begraben: Im hauseigenen Nachruf der ARD war von „Wagnis“ und „Risiko“ des „Experiments“ die Rede, das leider fehlgeschlagen war.
Darf man sich im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen schon als risikoaffiner Programmmacher darstellen, wenn man einen Thomas Gottschalk anheuert – den Moderator der erfolgreichsten TV-Show Europas, der auch im Vorabendprogramm schon seit Jahren als Gummibärchenvertreter präsent ist und an Beliebtheit und Volksnähe nur noch mit Franz Beckenbauer konkurriert? Oder war es schlicht fahrlässig, sich ganz auf den prominenten Namen des Gastgebers zu verlassen und das junge Publikum lediglich mit ein paar kosmetischen Internet-Gimmicks ködern zu wollen?
Statt tatsächlich auf kreatives Risiko zu gehen, setzen die Sender immer wieder auf etablierte Marken – jedenfalls im Hauptprogramm. Zum Beispiel beim Dauertalk, den die ARD mit der Verpflichtung von Günther Jauch für den Sonntagabend begann und dafür ihr gesamtes Programmkonzept umgestaltete. Nun heißt es von Sonntag bis Donnerstag Talk, Talk, Talk. Die Moderatorenfolge bleibt immer gleich, die Gäste meistens auch.
Während in den USA und Großbritannien kleine Produktionsfirmen und große Sender ständig mit neuen Formaten experimentieren, tun sich private wie öffentlich-rechtliche Kanäle hierzulande schwer. Der Grund dafür könnte mit dem typisch deutschen „Misserfolgsvermeidungsdenken“ zusammenhängen, das RTL-Chef Gerhard Zeiler als einheimisches Kreativitätshindernis ausgemacht hat.
Aber auch die Privaten setzen auf Altbewährtes: „Scripted Reality“ und Doku-Soaps am Vorabend. Ach ja, und Günter Jauch feierte gerade die 1000. Sendung von „Wer wird Millionär“ – ein Format, das heute ungefähr so innovativ aussieht wie eine Schreibmaschine neben einem Tablet-Computer.
Denn nicht erst seit dem Gottschalk-Debakel dürfte den Verantwortlichen dämmern, dass auch erfolgreiche Marken sich abnutzen und tatsächliche inhaltliche Innovationen überlebensnotwendig sind. So scheiterte der einst unangefochtene Harald Schmidt nach seinem Rückgang zu Sat.1 ebenso wie Johannes B. Kerner.
Doch die größte Gefahr für die Sender liegt im demographischen Wandel und der veränderten Mediennutzung junger Menschen. Denn die schauen fast nur noch im Netz fern. Die RTL-Gruppe meldete im April einen neuen Rekord für den Vormonat von 118 Millionen Videoabrufen von Sendungen auf RTL, Vox, Super RTL, RTL 2 und n-tv. 14 Millionen mal wurden die Videos dabei über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Apples iPad abgerufen.
Die Online-Mediatheken der Fernsehsender sind nicht nur eine Reaktion auf das geänderte Zuschauerverhalten, sie beeinflussen es auch. Statt bis spät in die Nacht aufzubleiben, sieht inzwischen so mancher Zuschauer am nächsten Tag die Sendung einfach im Internet an und wird dadurch bei der traditionellen Quotenmessung nicht mehr erfasst. Harald Schmidt spielte darauf in einem Anflug von Selbstironie in seiner Sendung an: „Wie, Sie sehen mich nicht? Ist zu spät jetzt für Sie? Ach so, Sie gucken jetzt schon morgen im Netz.“
Es scheint gerade so, als würde nach den Printmedien nun auch das Fernsehen in die Medienkrise schlittern: Jetzt surfen schon die Alten im Internet, und das junge Publikum kommt den großen Sendern ohnehin abhanden. Der durchschnittliche Zuschauer von ARD und ZDF ist bereits älter als 60 Jahre. Schon macht das ominöse Wort vom „Generationenabriss“ die Runde unter den Programmverantwortlichen nicht nur der Öffentlich-Rechtlichen. Über alle Kanäle hinweg bringt es der durchschnittliche Fernsehzuschauer in Deutschland auf stattliche 51 Jahre – und jedes Jahr sieht auch er ein paar Minuten weniger fern als zuvor.
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) diagnostizierte für das erste Quartal 2012 insgesamt einen Rückgang des TV-Konsums. Demzufolge sitzt der durchschnittliche Deutsche zwar immer noch beachtliche 242 Minuten vor der Mattscheibe – doch durchschnittlich sechs Minuten weniger als noch im Vorjahr. In der wichtigen Altersgruppe der 14- bis 19-jährigen allerdings sind es nur 106 Minuten, ein Einbruch um eine gute Viertelstunde oder rund 11 Prozent gegenüber 2011. Insgesamt ist der TV-Konsum der Altersgruppen von 14 bis 49 rückgängig. ARD und ZDF kamen 2011 in dieser Zielgruppe auf gerade mal über sechs Prozent Marktanteil – vergleichbar mit Nischenkanälen wie RTL 2 und ein stärkerer Rückgang als bei allen anderen großen Sendern. Nur RTL und ProSieben legten hier gegenüber dem Vorjahr zu.
Der Generationenabriss ist nicht nur eine Frage des Medienwandels, er verdankt sich auch der Tatsache, dass jüngere Generationen einen anderen Blick auf die Welt werfen. „Das Publikum in Europa teilt sich auf in eine ältere Generation, die nationale Produkte goutiert, und in eine jüngere Generation, die fast komplett mit US-Serien aufgewachsen ist und andere Erzählweisen schätzt“, erklärt der Medienforscher Lothar Mikos vom Erich-Pommer-Institut in Babelsberg. „Es ist ja kein Zufall, dass die starken US-Formate in Deutschland fast ausnahmslos auf Privatsendern zu sehen sind – weil hier die jüngeren Zuschauer einschalten. Bei ARD und ZDF laufen hingegen vor allem traditionell erzählte Produktionen.“
Schuld daran ist wohl auch ein typisch deutscher Dünkel. Während TV-Serien vom Standpunkt deutscher Hochkultur immer noch als geistig minderwertige Unterhaltungsware abgetan werden, feiern US-amerikanische Produktionen wie „Mad Men“, „The Wire“ oder „Damages“ nicht nur weltweite Publikumserfolge. Sie werden auch von der Kritik für ihre innovative epische Erzählkunst gepriesen und mit den großen Romanen von Dickens, Tolstoi oder Balzac verglichen.
Das Naserümpfen über US-Shows rächt sich hierzulande durch kreative Stagnation. „Obwohl Deutschland der größte Fernsehmarkt in Europa ist, bringt er sehr wenig innovative Formate – sowohl aus dem fiktionalen als auch dem nonfiktionalen Bereich – hervor“, konstatiert Mikos. Ein Grund dafür sei auch der wirtschaftliche Druck, der kleine Länder wie Schweden oder Holland zu mehr Kreativität und zu Co-Produktionen zwinge: „Deutschland ist groß genug, dass es sich im eigenen Saft wälzen kann“.
Es sei die gewaltigste Aufgabe der nächsten Jahre, mehr jüngere Zuschauer ins Boot zu holen, sagte der neue ZDF-Intendant Thomas Bellut in einem Interview nach seinem Amtsantritt. Doch ein nationaler Fernsehsender sei eben wie ein Tankschiff: „Kursänderungen sind mühsam und brauchen Zeit. Wer zu schnell dreht, läuft Gefahr zu kentern.“
Was ohne Kursänderung mit alten Dickschiffen passiert, konnte man vor kurzem in einer ZDF-Dokumentation sehen. Ihr Titel: „Titanic – 100 Jahre nach der Katastrophe“.
Aber es half nichts: Die Vorabendsendung „Gottschalk Live“ im Ersten kam nicht raus aus dem Quotenkeller. Im Gegenteil, Gottschalk drang Woche um Woche immer tiefer in Richtung Erdmittelpunkt vor. Der Quoten-Einbruch von „Gottschalk Live“ hatte Folgen für das gesamte Vorabendprogramm des Senders: Geschätzte 600.000 Zuschauer verlor das Erste zwischen 18 und 20 Uhr.
TV-Dinos im Quotentief
Als ein Marktanteil von unter 4 Prozent und weniger als 1 Million Zuschauer erreicht und immer noch kein Licht in Sicht war, zogen die ARD-Verantwortlichen die Notbremse. Am 7. Juni läuft die letzte Folge, dann ist nach nur wenigen Monaten Schicht im Schacht.Dabei hatte alles so vielversprechend angefangen. Letztes Jahr verkündete die ARD-Vorsitzende Monika Piel vollmundig, man habe den beliebten „Wetten, dass...?“-Moderator für ein neues Format gewinnen können, das es „so im deutschen Fernsehen noch nicht gegeben“ habe: eine Live-Sendung an vier Abenden in der Woche, interaktiv und tagesaktuell. Doch was als großer Wurf angekündigt worden war, wurde auch als solcher begraben: Im hauseigenen Nachruf der ARD war von „Wagnis“ und „Risiko“ des „Experiments“ die Rede, das leider fehlgeschlagen war.
Darf man sich im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen schon als risikoaffiner Programmmacher darstellen, wenn man einen Thomas Gottschalk anheuert – den Moderator der erfolgreichsten TV-Show Europas, der auch im Vorabendprogramm schon seit Jahren als Gummibärchenvertreter präsent ist und an Beliebtheit und Volksnähe nur noch mit Franz Beckenbauer konkurriert? Oder war es schlicht fahrlässig, sich ganz auf den prominenten Namen des Gastgebers zu verlassen und das junge Publikum lediglich mit ein paar kosmetischen Internet-Gimmicks ködern zu wollen?
Statt tatsächlich auf kreatives Risiko zu gehen, setzen die Sender immer wieder auf etablierte Marken – jedenfalls im Hauptprogramm. Zum Beispiel beim Dauertalk, den die ARD mit der Verpflichtung von Günther Jauch für den Sonntagabend begann und dafür ihr gesamtes Programmkonzept umgestaltete. Nun heißt es von Sonntag bis Donnerstag Talk, Talk, Talk. Die Moderatorenfolge bleibt immer gleich, die Gäste meistens auch.
Während in den USA und Großbritannien kleine Produktionsfirmen und große Sender ständig mit neuen Formaten experimentieren, tun sich private wie öffentlich-rechtliche Kanäle hierzulande schwer. Der Grund dafür könnte mit dem typisch deutschen „Misserfolgsvermeidungsdenken“ zusammenhängen, das RTL-Chef Gerhard Zeiler als einheimisches Kreativitätshindernis ausgemacht hat.
Aber auch die Privaten setzen auf Altbewährtes: „Scripted Reality“ und Doku-Soaps am Vorabend. Ach ja, und Günter Jauch feierte gerade die 1000. Sendung von „Wer wird Millionär“ – ein Format, das heute ungefähr so innovativ aussieht wie eine Schreibmaschine neben einem Tablet-Computer.
Denn nicht erst seit dem Gottschalk-Debakel dürfte den Verantwortlichen dämmern, dass auch erfolgreiche Marken sich abnutzen und tatsächliche inhaltliche Innovationen überlebensnotwendig sind. So scheiterte der einst unangefochtene Harald Schmidt nach seinem Rückgang zu Sat.1 ebenso wie Johannes B. Kerner.
Doch die größte Gefahr für die Sender liegt im demographischen Wandel und der veränderten Mediennutzung junger Menschen. Denn die schauen fast nur noch im Netz fern. Die RTL-Gruppe meldete im April einen neuen Rekord für den Vormonat von 118 Millionen Videoabrufen von Sendungen auf RTL, Vox, Super RTL, RTL 2 und n-tv. 14 Millionen mal wurden die Videos dabei über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Apples iPad abgerufen.
Die Online-Mediatheken der Fernsehsender sind nicht nur eine Reaktion auf das geänderte Zuschauerverhalten, sie beeinflussen es auch. Statt bis spät in die Nacht aufzubleiben, sieht inzwischen so mancher Zuschauer am nächsten Tag die Sendung einfach im Internet an und wird dadurch bei der traditionellen Quotenmessung nicht mehr erfasst. Harald Schmidt spielte darauf in einem Anflug von Selbstironie in seiner Sendung an: „Wie, Sie sehen mich nicht? Ist zu spät jetzt für Sie? Ach so, Sie gucken jetzt schon morgen im Netz.“
Zwischen den Generationen-Stühlen
Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, mahnte im Gespräch mit dem Branchenmagazin promedia: „Wir müssen darauf achten, dass wir insgesamt beim Thema neue Medien nicht gegenüber unserer Konkurrenz ins Hintertreffen geraten. Denn nicht nur die Jungen sind im Netz. Auch die „Silver Surfers“ haben die Vorteile der zeit- und ortsunabhängigen Nutzung entdeckt.“Es scheint gerade so, als würde nach den Printmedien nun auch das Fernsehen in die Medienkrise schlittern: Jetzt surfen schon die Alten im Internet, und das junge Publikum kommt den großen Sendern ohnehin abhanden. Der durchschnittliche Zuschauer von ARD und ZDF ist bereits älter als 60 Jahre. Schon macht das ominöse Wort vom „Generationenabriss“ die Runde unter den Programmverantwortlichen nicht nur der Öffentlich-Rechtlichen. Über alle Kanäle hinweg bringt es der durchschnittliche Fernsehzuschauer in Deutschland auf stattliche 51 Jahre – und jedes Jahr sieht auch er ein paar Minuten weniger fern als zuvor.
Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) diagnostizierte für das erste Quartal 2012 insgesamt einen Rückgang des TV-Konsums. Demzufolge sitzt der durchschnittliche Deutsche zwar immer noch beachtliche 242 Minuten vor der Mattscheibe – doch durchschnittlich sechs Minuten weniger als noch im Vorjahr. In der wichtigen Altersgruppe der 14- bis 19-jährigen allerdings sind es nur 106 Minuten, ein Einbruch um eine gute Viertelstunde oder rund 11 Prozent gegenüber 2011. Insgesamt ist der TV-Konsum der Altersgruppen von 14 bis 49 rückgängig. ARD und ZDF kamen 2011 in dieser Zielgruppe auf gerade mal über sechs Prozent Marktanteil – vergleichbar mit Nischenkanälen wie RTL 2 und ein stärkerer Rückgang als bei allen anderen großen Sendern. Nur RTL und ProSieben legten hier gegenüber dem Vorjahr zu.
Der Generationenabriss ist nicht nur eine Frage des Medienwandels, er verdankt sich auch der Tatsache, dass jüngere Generationen einen anderen Blick auf die Welt werfen. „Das Publikum in Europa teilt sich auf in eine ältere Generation, die nationale Produkte goutiert, und in eine jüngere Generation, die fast komplett mit US-Serien aufgewachsen ist und andere Erzählweisen schätzt“, erklärt der Medienforscher Lothar Mikos vom Erich-Pommer-Institut in Babelsberg. „Es ist ja kein Zufall, dass die starken US-Formate in Deutschland fast ausnahmslos auf Privatsendern zu sehen sind – weil hier die jüngeren Zuschauer einschalten. Bei ARD und ZDF laufen hingegen vor allem traditionell erzählte Produktionen.“
Schuld daran ist wohl auch ein typisch deutscher Dünkel. Während TV-Serien vom Standpunkt deutscher Hochkultur immer noch als geistig minderwertige Unterhaltungsware abgetan werden, feiern US-amerikanische Produktionen wie „Mad Men“, „The Wire“ oder „Damages“ nicht nur weltweite Publikumserfolge. Sie werden auch von der Kritik für ihre innovative epische Erzählkunst gepriesen und mit den großen Romanen von Dickens, Tolstoi oder Balzac verglichen.
Das Naserümpfen über US-Shows rächt sich hierzulande durch kreative Stagnation. „Obwohl Deutschland der größte Fernsehmarkt in Europa ist, bringt er sehr wenig innovative Formate – sowohl aus dem fiktionalen als auch dem nonfiktionalen Bereich – hervor“, konstatiert Mikos. Ein Grund dafür sei auch der wirtschaftliche Druck, der kleine Länder wie Schweden oder Holland zu mehr Kreativität und zu Co-Produktionen zwinge: „Deutschland ist groß genug, dass es sich im eigenen Saft wälzen kann“.
Innovation in der Nische
Die wirklichen Innovationen lagern die Öffentlich-Rechtlichen immer noch auf digitale Spartenkanäle wie Einsfestival (ARD), ZDFneo und ZDF-kultur aus. Dort laufen Kultserien wie „Mad Men“ und vielversprechende Eigenproduktionen wie die frech-intelligente Show „Stuckrad Late Night“ oder der Retro-Talk „Roche & Böhmermann“. Dort, vor kleinem Haus, zeigen die jungen Kreativen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, was sie können – wenn sie dürfen.Es sei die gewaltigste Aufgabe der nächsten Jahre, mehr jüngere Zuschauer ins Boot zu holen, sagte der neue ZDF-Intendant Thomas Bellut in einem Interview nach seinem Amtsantritt. Doch ein nationaler Fernsehsender sei eben wie ein Tankschiff: „Kursänderungen sind mühsam und brauchen Zeit. Wer zu schnell dreht, läuft Gefahr zu kentern.“
Was ohne Kursänderung mit alten Dickschiffen passiert, konnte man vor kurzem in einer ZDF-Dokumentation sehen. Ihr Titel: „Titanic – 100 Jahre nach der Katastrophe“.
Dr. Malte Herwig ist Reporter und Autor. Zuletzt erschien „Die Frau, die Nein sagt. Rebellin, Muse, Malerin - Françoise Gilot über ihr Leben mit und ohne Picasso “ (Ankerherz Verlag 2015). Für das Rotary Magazin befragt er regelmäßig Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft. malteherwig.com
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