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Projekt

Farmschule in Namibia gerettet

Seit 1972 verfolgt eine Farmschule ihr eigenes Alphabetisierungskonzept. Der RC Lahr engagiert sich als Sanierer

Manfred Behrning17.03.2015

Das hier herrschende Analphabetentum dürfen wir nicht zulassen“, erklärte Traudel Bleks, die deshalb 1972 den Grundstein für die heutige Farmschule Baumgartsbrunn in der Region Khomas legte – in Namibia, etwa 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Windhoek. Im Wohnzimmer ihrer Farm nahm sie, gemeinsam mit ihrem Mann Rot. Helmut Bleks, den Unterricht von neun Kindern ihrer schwarzen Farmarbeiter auf. Sehr schnell erkannten die Nachbarfarmer die Ausbildungserfolge und baten um Erweiterung der Schule. Weil Kinder und Lehrer abends oder an Wochenenden nicht nach Hause gelangen können, entstand sehr schnell ein Schuldorf. Heute unterrichten zehn Lehrer bis zu 300 Schüler in zehn Klassen. Für mehr als 3000 Kinder konnte bisher das Tor in eine sinnvolle Zukunft geöffnet werden.

Aus finanziellen Gründen schenkte Helmut Bleks, inzwischen 84 Jahre alt, die Schule 2005 dem namibischen Staat. Leider blieb das Versprechen, die Schule dauerhaft zu unterhalten, unerfüllt. Die Schule stand vor dem Aus. Jetzt aber kommt der RC Lahr ins Spiel:

Dem früheren Lahrer Rotarier Hans Kress, nach Übersiedlung Mitglied des RC Windhoek und mit Helmut Bleks eng befreundet, fiel die moralische Verantwortung für die Rettung der Schule zu.

Hoher Sanierungsaufwand
Mit tatkräftiger Unterstützung des RC Lahr gelang es zwar, die dringendsten Reparaturen zu erledigen. An einer Grundsanierung führte jedoch kein Weg vorbei. Ein im Juni 2010 erstelltes Budget wies einen Bedarf von rund 300.000 Euro aus. Gemeinsam mit dem RC Windhoek, dem RC Freiburg und den Distrikten gelang es dem RC Lahr, ein Global-Grant-Projekt in Höhe von 83.000 US-Dollar zu realisieren und Klassenzimmer, Sanitäranlagen und Lehrerwohnungen zu renovieren. Bleibt noch die Sanierung der Schlafsäle, der Küche und weiterer Unterkünfte für Lehrer und Personal, mit insgesamt rund 150.000 Euro.