Distrikt
Coronahilfe für die Jüngsten
Unter der Coronakrise leiden Kinder und Jugendliche besonders, auch in vielen afrikanischen Ländern. Unsere Clubs helfen
Anfang Mai erreichte ein Hilferuf die Stadt Schwabach. Ihre Partnerstadt Gossas im Senegal bat um schnelle Unterstützung im Zuge der Corona-Pandemie. „Seit drei Monaten funktioniert hier gar nichts“, heißt es in dem Schreiben. „Alle Familien befinden sich in Ausgangssperre […]. Leider haben diese Familien nichts zum Überleben [… und] riesige Schwierigkeiten, ihre Kinder zu ernähren.“ Erbeten wurden Lebensmittel, Hygieneartikel und Schutzmasken für 30 bedürftige Familien einer Grundschule und die Pflegefamilien eines Internats für Arme und Waisen sowie Geld für die Mitarbeiterlöhne zweier weiterer Schulen und eines Horts – insgesamt rund 9800 Euro. Der vor einem Jahr neugegründete Rotary Club Schwabach reagierte schnell: Keine zwei Wochen später überreichte er zusammen mit dem Patenschaftskomitee und privaten Spendern 4000 Euro an Oberbürgermeister Peter Reiß und schickte zeitgleich 1000 Mund-Nasen-Masken per Post direkt auf den Weg nach Gossas.
Kurzfristige Not- und nachhaltige Entwicklungshilfe leisten auch die Clubs in Weißenburg und Roth. Für das an ein Waisenhaus der Dominikanerinnen im kenianischen Thika angegliederte technische und landwirtschaftliche Ausbildungszentrum TATI, dessen Aufbau 2008/09 Distriktprojekt des damaligen Governors Helmut Mader war und das von den beiden Clubs maßgeblich getragen wird, planen die Nachbarclubs einen erneuten Global Grant in Höhe von gut 100.000 US-Dollar. Von dem Geld sollen neue Lehrgeräte angeschafft, die landwirtschaftliche Produktion modernisiert und der Fuhrpark erneuert werden, damit sich die Einrichtung, die bereits etwa 700 Absolventen durchlaufen haben und in der bis dato mehr als 1,8 Millionen US-Dollar an rotarischer Unterstützung stecken, weiterhin größtenteils selbst finanzieren kann.
Da der Ausbildungsbetrieb wegen Corona aber derzeit stillsteht und die Familien der Lehrer und Schüler Hunger leiden, haben die fränkischen Rotarier auf Initiative des Weißenburger Pastpräsidenten und ehemaligen Distrikt-Schatzmeisters Thomas Wirkner zusätzlich mit einer clubinternen Spendenaktion binnen weniger Wochen weitere rund 20.000 Euro als Soforthilfe gesammelt, um die akute Not zu lindern.
Gleich fünf Einrichtungen und Projekte für Kinder und Jugendliche hat schließlich der Club Würzburg-Residenz im rotarischen Jahr 2019/20 gefördert. In Afrika bauten die Rotarier ergänzend zu einer Behindertenwerkstatt für Mädchen in Tansania eine Nähschule auf und richteten in Namibia im Rahmen des „Hoachanas-Children-Fund“ eine Suppenküche für Waisenkinder ein. In seiner Heimatstadt unterstützte der Club außerdem die Grund-, Förder- und Unesco-Projektschule Würzburg-Heuchelhof, die Familienpflege der Rita-Schwestern und das einzigartige Klanginstrument „Hang“ für hörgeschädigte Jugendliche der Dr.-Karl-Kroiß-Schule – gerade in der Corona-Krise wichtige Beiträge zur Förderung der jungen Generation.
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