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D1820-Talk im Oktober

Der Distrikt als Dienstleister

D1820-Talk im Oktober - Der Distrikt als Dienstleister
Berlin-Tour der Inbounds des Distrikts 1820: Vor dem Reichstag © Kurt Wengenroth

Basis der Strategie: Eigenständige Clubs erwarten fokussierte Angebote, die sie sich einfach "holen" können, statt überfrachtet zu werden.

Claus Peter Müller von der Grün03.11.2021

Die Clubs im Distrikt wollen ihre Eigenständigkeit leben. Sie wollen vom Distrikt nicht mit Anforderungen oder Informationen überfrachtet werden, sondern sie erwarten vom Distrikt passende Angebote, die sie wahrnehmen können, um die eigenen Ziele besser zu erreichen. Das hat die Bestandsaufnahme gezeigt, die Teil der Entwicklung einer Strategie für den Distrikt gewesen ist. Die Strategie wiederum hat sich der Distrikt gegeben, um den Clubs als Netz- und Nutzwerk dienen zu können. Das ist das Fazit des Distrikt-Talks im Oktober unter der Moderation von Jörg Ulrich Hahn (RC Frankfurt-Alte Oper).

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© Karin Bohrmann-Roth

Der Distrikt 1820 habe sich eine Strategie erarbeitet, um gemeinsam definierte Ziele effizient und transparent zu erreichen, und die Dienste im Distrikt auf bestimmte Ziele "einzunorden, anstatt von Boje zu Boje zu navigieren", antwortete Governorin Edith Karos (RC Wiesbaden-Nassau) auf die Eingangsfrage des Moderators nach dem "Warum" einer Strategie. Die Strategie diene zum Beispiel dem Ziel, die Rotation bei Rotary mit Kontinuität zu verbinden. Darum sei es in der Strategie vorgesehen, die konkreten Ziele mit den Nachfolgern in der Governor-Stafette zu entwickeln. Zunächst habe sich der Distrikt im erstmals erarbeiteten Leitbild seiner Rolle als Dienstleister vergewissert, um dann Ziele für die einzelnen Dienste daraus abzuleiten.

Die Strategie dient nach den Worten von Andrea Bartl (RC Frankfurt-Palmengarten) aus dem Strategieteam dazu, die Angebote des Distrikts besser zu strukturieren und transparenter publizieren zu können: "Jeder Bereich hat seine Handlungsfelder definiert und sich an Best-Practice-Beispielen orientiert." Für den Clubdienst stelle sich zum Beispiel häufig die Frage, wie ältere Mitglieder am besten zu erreichen, und wie zugleich neue Mitglieder zu gewinnen seien. Es sei geplant, für jüngere Mitglieder Workshops anzubieten, um Begeisterung für das Ehrenamt zu entfachen. Die Bereitschaft, etwas für den anderen zu tun, sei groß, aber zugleich erwarteten die Jüngeren, dass Rotary mit dem Familienleben und anderen Interessen vereinbar bleibe.

Jürgen Stihl (RC Kassel-Hofgeismar) liegt es als Vertreter der Foundation "am Herzen", dass der Distrikt die Ziele unterstützt, die sich der Club selbst gewählt hat. Die Impulse sollten aus den Clubs kommen, und die in der Strategie formulierten Ziele hülfen sodann, dass die Clubs besser voneinander lernten.

Kurt Wengenroth (RC Marburg) verwies beispielhaft auf den Jungenddienst, für den er zuständig ist. Er wolle als Verantwortlicher im Distrikt den Clubs helfen, das Auswahlverfahren für Kandidaten schlanker zu gestalten, und dafür Sorge tragen, dass sich die Clubs im Umgang mit "Problem-Kandidaten" nicht allein gelassen fühlten.

Die im Konsens der Governor-Stafette und des Distriktbeirats entwickelte Strategie, erläuterte Edith Karos, sei zunächst im Distriktbeirat "ausgerollt" worden und habe dort ebenso positive Resonanz gefunden wie während der physischen Clubbesuche, von denen sie schon etwa 50 unternommen und dort jeweils auch das Thema Strategie angesprochen habe. Die Kommunikation dazu sei selbstverständlich fortzusetzen. Ein wichtiges Medium dafür sei die neue Homepage des Distrikts. Wichtig sei zudem: Es gehe um die Strategie des Distrikts, nicht um die Strategie des Distrikts für die einzelnen Clubs. Aber die Clubs könnten für sich durchaus Fragen aus der Strategie ableiten: Wo will ich und wo werde ich in fünf Jahren mit meiner Mitgliederentwicklung stehen, und wie muss ich mein Team aufstellen, damit ich meine Ziele erreiche?

In der RoCloud finden Sie eine Aufzeichnung des Talks:

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Claus Peter Müller von der Grün

Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.