Distriktversammlung
Erste Frau an der Spitze
In der Spitzenstadt Plauen im Vogtland trafen sich die Clubs zur Distriktversammlung. Auch das PETS fand im Rahmen dessen statt. Dorothee Strunz stellte sich und ihre Ziele vor: Im rotarischen Jahr 2016/17 führt erstmals eine Frau den Distrikt 1880.
Distriktversammlung/PETS Plauen am 12. März 2016
"Das Amt des Governos ist das schönste Amt, das Rotary zu bieten hat." Ein Wort aus berufenem Mund. DG Franz-Xaver Merl richtet es an die zahlreichen Tagungsteilnehmer im Saal des Theaters im Plauen. Aber auch an seine Nachfolgerin im Amt, Dr. Dorothee Strunz. Sie wird den Disktrikt im Juli aus Merls Händen "übernehmen". Als erste Frau steht sie dann an der Spitze des Distrikts 1880.
Die Stadt der Spitzen im Vogtland war diesmal Ziel der Rotarier. Hier trafen sie sich zu Distriktversammlung und zum PETS. Und Dorothee Strunz stellte ihre Ideen für ihre Amtszeit vor. Und die sind in der Tat recht zahlreich.
Mehr Mitglieder gelte es zu werben, das ist ein Credo, das sie aus San Diego mitgebracht habe. Dazu stellt Rotary International die Weichen für 100 Jahre Foundation. Es gelte zudem, Rotary bekannter zu machen. "In Deutschland ist Lions viel bekannter als Rotary", erklärte die zukünftige Governor.
Immer wichtiger würden soziale Medien. Und somit ist es kein Wunder, dass Strunz die erste Facebook-Seite des Distrikts mit im Gepäck hatte. Sie rief alle Anwesenden dazu auf, die Möglichkeiten des Internets - Schlagworte Xing, LinkedIn etc. - zu nutzen. Verschlafe Rotary die Zeichen der Zeit, dann könnten Soziale Netzwerke eine Bedrohung für Serviceclubs werden.
"Wir müssen uns stets fragen, für welche Werte stehen wir?" Junge Leute wollten etwas bewegen, so seien sie zu begeistern. Zeitenwende macht auch vor Serviceclubs nicht halt. "Für junge Menschen ist die Mitgliedschaft in einem Rotary Club kein erstrebenswertes Statussymbol", argumentierte Strunz. "Junge Leute suchen Werte und Orientierung." Rotarier könnten die Antwort geben: Sie müssten Vorbilder sein in der realen und in der virtuellen Welt. Sichtbare Vorbilder.
Interagieren mit den Jüngeren
Dorothee Strunz will einen E-Club gründen, noch gebe es keinen Interact-Club im Distrikt. Das solle sich ändern. Ihr Interesse gilt den Fellowship-Programmen, die oft bei den Clubs nicht bekannt seien. Sie ruft dazu auf, an Conventions teilzunehmen. Ihr ambitioniertes Ziel: 35 Rotarier nach Atlanta mitzunehmen.
Rotary stehe für Frieden und Völkerverständigung in der Welt. Die Flüchtlingsfrage sei eine große Herausforderung, der sich auch die Rotarier stellen sollten. Ihr Ehrenkodex stärke das Engagement; Integration sei eine Aufgabe. "Wir stehen für Integretät, Respekt und Toleranz."
Die zukünftige Governor ist sich sicher: In vielen kleinen Schritten verändern wir die Welt." Darum gelte es, sich für Menschen einzusetzen. "Weil Rotary der Menschheit dient."
Dorothea Greiner, Regionalbischöfin Oberfrankens und Rotarierin aus Bayreuth, hielt einen Vortrag unter dem Titel "Migration ist Realität, Integration unsere Aufgabe." Die christliche Grundhaltung zu leben helfe, die Zuwanderer angstfrei in die Gesellschaft aufzunehmen.
Tägliche Integrationsarbeit
Deutschland hat eine große Vereinslandschaft. Conny Baumann, Programmleiterin und Landeskoordinatorin vom Bayerischen Landessportverband, berichtete aus vielen Jahren Integrationsarbeit. Das Rüstzeug, das sich der BLSV erarbeitet habe, komme nun auch bei der Arbeit mit Flüchtlingen zugute.
PRID Holger Knaak berichtete über Neuigkeiten von Rotary International. Er ermunterte die Anwesenden, junge Leute in die Clubs zu holen. Der Mann der zukünftigen Governor, Heinrich Strunz, sei ebenfalls 29-jährig in einen Club gekommen. Nun sei er seit vielen Jahren verdienter Rotarier. "Junge Menschen wachsen mit ihrem Rotary-Club." Ein bis zwei strategische Clubmeetings pro Jahr sind nach Knaaks Sicht wünschenswert.
Assistant RI Koordinator Markus Korsmeier vom e-Club Münster-International stellte die Möglichkeiten digitaler Kommunikation vor. Ein e-Club helfe, schon "abgeschriebene" Mitglieder wieder ins Clubleben zu integrieren und ermöglicht es jungen, und beruflich mobilen Menschen, einem Club beizutreten. Die neue Kommunikationsform schone auch Zeit und Ressourcen. Gastvorträge aus dem Ausland werden dadurch möglich.
Mit großer Mehrheit sprach sich die Distriktversammlung dafür aus, 48 Euro pro Rotarier für die Convention 2019 in Hamburg zu überweisen. Nur sechs Gegenstimmen waren zu verzeichnen. Die Chance, seit 1985 wieder eine Convention nach Deutschland holen zu können, wurde sehr begrüßt. Die Veranstalter rechnen mit 20- bis 25.000 Besuchern - Rotariern aus aller Welt.
WEITERER Kommender Governor in Position
Markus Denzel stellte sich dem Gremium vor. Der gebürtige Nürnberger ist Professor in Leipzig und dort Clubmitglied. Er will 2018/19 dem Distrikt 1880 als Governor dienen.
Meißen mit über 156 Euro "pro Nase", Schwandorf (102) und Weißwasser (100) wurden für ihre höchsten Foundation-Spenden ausgezeichnet. Dazu gab es Urkunden für die Clubs, die sich bei Polio-Now-Aktionen in 2014/15 verdient gemacht haben. Dies sind die RCs Chemnitz-Schlossberg, Hof-Bayerisches Vogtland, Meißen, Nürnberg-Reichswald, Nürnberg-Sigena, Oberpfälzer Wald, Radebeul und Wurzen.
Im Anschluss an die Distriktversammlung trafen sich die Incoming-Präsidenten sowie Sekretäre, Jugenddienstbeauftrage und Foundation-Beauftragte zu Workshops und Thementischen im benachbarten Hotel Dormero.
„Wir Rotarier sind motiviert, etwas zu machen“, sagte Dorothee Strunz. RI-Präsident John F. Germ gibt das passende Jahresmotto aus: Rotary dient der Menschheit. Die neuen Köpfe an der Spitze der Clubs und des Distriktes haben in Plauen gezeigt: „Wir sind gerüstet!“
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