Herford
Fest verwurzelt in Deutschland
Vor fünf Jahren bekam José Manuel De Oliveira als Gastschüler im RC Herford-Hanse einen Baum mit eigenem Namensschild. Nun kamer zurück und besuchte ihn.
Jedes Jahr wagen rund 140 Jugendliche im Distrikt mit Rotary den Schritt ins Ausland. In diesem Jahr sind es 73 Inbounds und 69 Outbounds, die sich auf ihr ganz persönliches Abenteuer begeben haben. Fremde Kulturen kennenlernen, sich in einer neuen Sprache verständigen, das Leben in den Gastfamilien meistern und neue Freunde finden – die Herausforderungen sind groß. Und doch sind es jährlich rund 650 Mädchen und Jungen aus Deutschland, die ein Rotary-Austauschjahr in einem der weltweit 40 Gastländer verbringen. „Für die Teilnahme an dem Programm entstehen den Jugendlichen im Wesentlichen nur sachbezogene Kosten wie beispielsweise Flugkosten oder Krankenversicherung“, erklärt Claudia Sprakel, Chair New Generation und zuständig für den Jahresaustausch Outbounds.
Um die Inbounds kümmert sich Dr. Michael Dumschat. Heimweh, Kulturschock und die Schwierigkeiten der deutschen Sprache – er kennt die Sorgen mancher Gastschüler genau. „Manche wundern sich, dass Gastfamilien so oft auf Monitore und Bildschirme starren, dass elektronische Geräusche und Spielkonsolen durchaus mal mehr im Mittelpunkt stehen, als eine angeregte Unterhaltung“, so Dumschat. Aber auch der Umzug von einer Millionenstadt in ein beschauliches 3000-Einwohner-Dörfchen ist nicht immer einfach.
Rotex: Die Rotary Exchange Alumni
Neben dem Engagement der Gastfamilien sind es vor allem die Rotexer, die sich um die fremden Gäste bemühen. Als Rückkehrer eines rotarischen Austauschjahres im Distrikt haben sie den Jugenddienstbeauftragten eines voraus: Sie begegnen den Gastschülern auf Augenhöhe und können oft früher Probleme erkennen als Erwachsene. Wenn das Austauschjahr zu Ende geht, fließt manche Abschiedsträne.
Die Projektidee von Herford-Hanse, jedem Inbound einen Baum zu pflanzen, strahlt große Symbolkraft aus. Auch für José Manuel De Oliveira ist Herford ein Ort, an dem er fest verwurzelt ist. Mit seinem persönlichen Baum, der jährlich ein Stück in die Höhe wächst, aber vor allem mit seinem Herzen. „Das Jahr in Deutschland hat mich geprägt. Es hat mich offener gemacht, toleranter und es hat meinen Blick auf Deutschland verändert“, sagt er. Es ist eben nicht nur ein Jahr im Leben, sondern ein Leben in einem Jahr. Wer sich noch für einen Jugendaustausch mit Rotary interessiert, für den ist Eile geboten. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis Ende Oktober.
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