Kooperation
Integration durch Sport
Der Rotary District 1880 hat zusammen mit dem Landessportbund Sachsen die Kooperationsvereinbarung „Sprungchance“ getroffen - mit dem Ziel der erfolgreichen Integration von Flüchtlingen in die Sportvereine. Die regionalen Clubs sind aufgerufen, zu prüfen, ob und in welchem Umfang sie sich hieran beteiligen möchten.
Der RC Reichenbach-Auerbach und zwei Sportvereine schultern ein neues Projekt. Gemeinsam mit dem Boxteam Oelsnitz und Plauen sowie der CVV CheerMANIA Auerbach unterzeichneten die Rotarier einen Kooperationsvertrag. Beim Projekt "Sprungchance" geht es um gelebte Integration: Flüchtlinge sollen von Sportvereinen unterstützt werden, um hier schneller heimisch zu werden.
Der RC Reichenbach-Auerbach hat sich in Abstimmung mit der Ausländerbehörde des Vogtlandes sowie in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Vogtland und der Sportjugend Vogtland die Situation vor Ort angesehen. Dabei wurden spezifische Informationen zur Situation von jugendlichen Sporttreibenden inclusive der Lage in den ansässigen Sportvereinen eingeholt.
Die Analyse der Bedarfslagen hat abschließend ergeben, dass es Unterstützungsbedarf im Kinder- und Jugendsport im Vogtland gibt. Dieser beschränkt sich aber nicht auf Flüchtlinge, sondern besteht vermehrt auch für bereits ansässige Kinder und Jugendliche. Bei einer engen Fokussierung ausschließlich auf Flüchtlinge würde der Bedarf dieser Kinder und Jugendlichen ignoriert werden, heißt es deshalb in der Projektskizze. Solch ein Vorgehen wäre unfair und aus moralischer Sicht nicht mit den hohen ethischen Grundsätzen von Rotary International vereinbar.
Der RC Reichenbach-Auerbach ruft nun ein Projekt ins Leben, welches sowohl Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlingsfamilien als auch aus ansässigen Familien dient. "Gleichbehandlung ist gelebte Integration", sagen die Rotarier. Ermöglicht sie doch auf diese Weise allen Sportinteressierten die gemeinsame Ausübung einer Sportart im Verein - vollkommen unabhängig von Nationalität und Herkunft.
Gemeinsam mit der Ausländerbehörde des Vogtlandes, dem Kreissportbund Vogtland und der Sportjugend wurden die beiden Vereine, das Boxteam und die Cheerleaders, ausgesucht. Jeder der Vereine erhält von den Rotariern ein Budget. Dieses ist sachgebunden und dient der Unterstützung bei besonderen Vorhaben wie Fahrdienst und Fahrten zu Wettkämpfen, Unterstützung bei Mitgliedsbeiträgen, Ferienfreizeiten oder Anschaffung von Sportmaterial. Die Kooperation ist zunächst für ein Jahr befristet, kann aber - sollte der Wunsch bestehen - in die Verlängerung gehen.
RC-Präsident Horst Roth freut sich über die breite Unterstützung. "Der RC Reichenbach-Auerbach will einen Beitrag für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Vogtland leisten", sagt er. Sein Club habe sich dafür entschieden, Integration wörtlich zu nehmen.
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