Distrikt
Maßnahmen für mehr Menschlichkeit
Ernst Hanisch (RC Offenbach-Dreieich) ist Friedensbeauftragter des Distrikts. Anhand dreier Fragen erklärt er, warum Rotary und seine Mitglieder für Friedensarbeit prädestiniert sind.
Warum gehört Frieden zu den Grundpfeilern der Mission Rotarys?
Als humanitäre Organisation können Rotary-Mitglieder mit Service-Projekten, Fellowships und Stipendien zur Friedensförderung sehr gezielt Maßnahmen ergreifen, die die Ursachen von Konflikten wie Armut, Diskriminierung, ethnische Spannungen, mangelnden Zugang zu Bildung und ungleiche Ressourcenverteilung nachhaltig bekämpfen. Rotary war 1945 bei der Gründung der Vereinten Nationen dabei und wurde als eine von nur 42 Organisationen dazu eingeladen, bei der UN-Charta-Konferenz im kalifornischen San Francisco der US-Delegation in beratender Funktion zu assistieren. Dabei dienten Rotary-Mitglieder als Delegierte, Gutachter und Berater. Sie leiteten die Tagesordnungen, verfassten Beschlüsse und halfen dabei, Streitigkeiten zwischen Delegierten beizulegen. Heute nimmt Rotary den höchsten Beraterstatus ein, der einer Nichtregierungsorganisation vom UN-Wirtschafts- und Sozialrat angeboten wird.
Wie kann sich Rotary für Frieden engagieren?
Im Jahre 1999 startete Rotary das Rotary Peace Centers Program, um neue Generationen von Friedensstifern auszubilden. Der erste Jahrgang der Rotary Peace Fellows begann sein Studium im Jahre 2002. Das neuste Rotary Peace Center an der Makerere University in Uganda ist das erste in Afrika. Führende Friedens- und Entwicklungshelferinnen und -helfer, die aus Afrika stammen oder dort berufliche Erfahrung gesammelt haben, können sich für das Postgraduierten-Zertifikatsprogramm bewerben, bei dem die Herausforderungen an die Friedenserhaltung in der Region im Vordergrund stehen. Rotary geht das Ziel Frieden mit Zusammenhalt, Inklusion und einem breiten Spektrum an Möglichkeiten zum Engagement an.
Was kann man tun, wenn ein Konflikt scheinbar jedes Gespräch unmöglich erscheinen lässt?
Als Sohn eines Schlesiers und einer aus ihrer heimat vertreibenen Südmährerin, weiß ich, wie schwer und lange erlittenes Unrecht nachwirkt. Auch mit der Zeit wird es nicht unbedingt besser, es bleiben immer Narben. In diesem Kontext ist es gut, Freunde und Freundinnen zu haben, die nicht Konfliktpartei sind, und behutsam vermitteln können. Wenn Gespräche ersterben, verlieren wir unsere Menschlichkeit. Deshalb sollte es unser stetes Bestreben sein, dies im Auge zu behalten. Manchmal ist es aber so, dass es keine Gespräche mehr geben kann. Auch das gehört zur Lebenserfahrung.
Claus Peter Müller von der Grün ist Journalist. 1960 in Kassel geboren kehrte er — nach dem Studium in Dortmund und verschiedenen beruflichen Stationen in Dortmund, Düsseldorf und Frankfurt — nach der Wiedervereinigung nach Kassel zurück. Dem RC Kassel-Wilhelmshöhe gehört er seit dem Jahr 2000 an. Im Jahr 2013/14 war er Präsident seines Clubs. Sowohl im Club, als auch auf der Distriktebene war er schon mehrfach in Sachen der Kommunikation aktiv, derzeit ist er Distriktberichterstatter von D1820.
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