Recklinghausen/Marl
Mit Pinsel und Schleifpapier
Recklinghausener Rotarier und Rotaracter sorgten für einen neuen Rückzugsraum an der August-Döhr-Schule in Marl
Kinder quittieren familiäre Krisen und soziale Umbrüche in Familien oft mit Wutausbrüchen. Die bevorstehende Trennung der Eltern, die Krankheit eines Familienmitglieds, der Umzug in eine neue Umgebung sind unsichere Situationen für viele Kinder. Sie benötigen dann zusätzliche Zuwendung und Aufmerksamkeit. Und die holen sie sich häufig durch spektakuläre Wutausbrüche und aggressive Aktionen während des Unterrichts. Damit die Kinder nicht bestraft, sondern beruhigt werden, sollen sich die Kinder mit einer Sozialarbeiterin zurückziehen können. Ein schön gestalteter Raum, der zum Spielen, Lernen und Ausruhen anregt, das wollte der RC Recklinghausen-Haard gemeinsam mit Rotaractern aus dem Club Vest-Recklinghausen für die August-Döhr-Schule in Marl mit einer Hands-on-Aktion auf die Beine stellen.
In der Schule gab es bereits einen Raum, der als Rückzugs- sowie Lernort diente. Doch er war renovierungsbedürftig und vollgestellt. Rotaract und Rotary schafften gemeinsam einen quasi völlig neuen Raum. Vom ersten Abkleben der Leisten und Lampen bis hin zum Streichen ging es in Eigenarbeit los. Eine Woche lang waren die jungen Rotarier jeden Abend vor Ort. Es wurde geschliffen, gestrichen, gepinselt und geklebt. Versüßt durch einen „Versorgungskorb“ der Schule wurden es lange Abende, die sich lohnten.
Blaues Wunder
Die Wände und Decken wurden weiß gestrichen, der Einbauschrank nach dem Farbkonzept der Schule in königsblau gestaltet. Als Highlight wurde eine zwei mal zwei Meter große Motivtapete des Hundes Fly geklebt. Der Hund ist die Hauptfigur in einem Buch, das die Kinder zur Beruhigung und Entspannung regelmäßig lesen. Ein neues Whiteboard sowie ein neuer Schreibtisch runden den Raum ab.
Das Fazit von Ralf Köster vom RC Recklinghausen-Haard: "Das gemeinsame Projekt hat bei uns allen einen nachhaltigen Effekt hinterlassen, Hemmschwellen zwischen Rotaract und Rotary sind abgebaut und wir pflegen einen wunderbaren Kontakt zueinander. Durch unseren Club ist ein deutlicher Ruck gegangen, was unser Clubleben betrifft. Wir sind offener gegenüber der jungen Generation geworden und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktivitäten. Ich bin total begeistert, dass diese finanziell kleine Aktion eine solche Wirkung bei uns allen hinterlässt.“
Dirk Möwius, Mitglied im RC Geldern seit 1998, ist seit über 30 Jahren für die Rheinische Post als Lokalredakteur am Niederrhein aktiv. Im Ehrenamt ist er Vorsitzender der Lebenshilfe Moers.
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