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Ansbach

Schulung soll Schule machen

Ansbach - Schulung soll Schule machen
Die Schlaganfallhelfer des RC Ansbach beraten und unterstützen Betroffene zu Hause und im Alltag © RC Ansbach

Selten sticht eines der vielen Projekte im Distrikt 1950 so heraus und ist so geeignet zum Nachmachen, wie die Ausbildung von Schlaganfallhelfern des RC Ansbach - ein echtes „Leuchtturmprojekt“

Patrick Shaw01.09.2018

76 Frauen und Männer zwischen 22 und 83 Jahren haben der Club und seine Partner mittlerweile in fünf Kursen zu Schlaganfallhelfern ausgebildet. Rund 30.000 Euro kamen dafür allein vom RC Ansbach. Dafür wurde dieser bereits für den Bayerischen Gesundheits- und Pflegepreis sowie für den Bayerischen Innovationspreis im Ehrenamt nominiert.

Dritthäufigste Todesursache
Die Helfer ersetzen nicht Ärzte oder Pflegekräfte, sondern sollen Betroffene und deren Angehörige kostenlos beraten und dabei unterstützen, in den Alltag zurückzufinden. Denn Schlaganfall ist mit rund 250.000 Neuerkrankten und 58.000 Todesfällen pro Jahr die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Allein in der Stadt und im Landkreis Ansbach sind jährlich rund 700 Menschen betroffen – und bundesweit jedes Jahr auch etwa 165 Rotarier.

Ideengeber waren die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und die Hochschule für Gesundheit in Bochum. Sie haben ein Ausbildungscurriculum für ehrenamtliche Schlaganfallhelfer entwickelt, das der RC Ansbach anlässlich seines 50-jährigen Bestehens als bayernweites Pilotprojekt übernommen und angepasst hat. Initiator war Pastpräsident Udo Feldheim, Schirmherrin ist Landtagspräsidentin Barbara Stamm.

Bei der Schulung arbeitet der Club zudem mit dem Roten Kreuz, der Diakonie, dem Bezirksklinikum, dem VdK und dem Amtsgericht zusammen. Experten unterrichten die Helfer in medizinischem Wissen, Kommunikation, Informationen zu Pflege und Behinderung, Notfalltherapie, Rehabilitation und Sport. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich Empathie, Vernunft und Bereitschaft zum Helfen. Die Kosten für den fünftägigen Kurs übernimmt Rotary, ebenso wie große Teile der Öffentlichkeitsarbeit.

Strahlkraft für den Distrikt
Laut Clubpräsident Eckhard Göritz gibt es im Landkreis Ansbach inzwischen die bundesweit größte Dichte an Schlaganfallhelfern. Und das Projekt soll weiter wachsen: Der sechste Kurs ist bereits geplant, und Elmar Stegmeier von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe sieht in dem Ansbacher Engagement „Strahlkraft für den gesamten süddeutschen Raum“. Governor Ulrich Berger empfahl es bei der jüngsten Distriktkonferenz auch allen anderen Rotary Clubs im Distrikt und darüber hinaus zur Nachahmung. Bereits mit im Boot ist der RC Rhön- Grabfeld, der im Herbst mit den Kursen starten will.

 

Patrick Shaw
Patrick Shaw, Jahrgang 1975, war von 1997 bis 2001 Offizieranwärter der Bundeswehr, bis 2016 Redakteur der Nürnberger Nachrichten, bis 2020 Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter des Treuchtlinger Kuriers und ist seit 2021 Redaktionsleiter des Schwabacher Tagblatts, der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung und der Hilpoltsteiner Zeitung. Er war Gründungsmitglied und Präsident des Rotaract Clubs Weißenburg, 2005/06 Rotaract-Distriktsprecher sowie von 2007 bis 2013 Assistant Governor und Rotaract-Beauftragter im Distrikt 1950. Von 2008 bis 2010 betreute er redaktionell den Mitgliederbrief der German Rotary Volunteer Doctors. Seit 2007 ist er Mitglied des Rotary Clubs Roth, war dort zehn Jahre lang Sekretär sowie 2015/16 Präsident. Das Amt des Distrikt-Berichterstatters übte er von 2015 bis 2020 aus.

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