Distrikt
Wissen allein genügt nicht
Erstmals hat der RC Bayreuth-Eremitage den Klaus-Dieter-Wolff-Preis verliehen. Der nach dem Gründungspräsidenten von Universität und Club benannte Preis wird für vorbildliche Leistungen auf kulturellem und sozialem Gebiet verliehen
Der mit 1500 Euro dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an drei Studentinnen: Tanja Göller, Stefanie Ketterer und Isabel Löwentraut, die sich seit mehreren Jahren der Betreuung von Flüchtlingen und Asylanten widmen. Zur feierlichen Übergabe in der Universität Bayreuth begrüßte Clubpräs. Christine Mösbauer zahlreiche Ehrengäste und Rotarier, darunter etliche Freunde der benachbarten Clubs im gut gefüllten Hörsaal. Helmut Ruppert, Nachfolger im Amt von Universitätspräsident Klaus Dieter Wolff, hielt anschließend die Laudatio auf die Preisträgerinnen. Er erinnerte daran, dass Wolff stets darauf hingewiesen habe, dass nicht nur der erfolgreiche akademische Abschluss wichtig sei, sondern auch die Entwicklung zur Persönlichkeit mit sozialer, geistiger und kultureller Kompetenz. Nach Wolff sei mit einem erfolgreichen Studium und einer akademischen Berufslaufbahn auch eine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft verbunden, sich auf kulturellem und sozialem Gebiet zu engagieren.
Bunt statt Braun
Ganz in diesem Sinne verbinde die drei Preisträgerinnen ihr großes soziales Engagement, ihre kulturelle Sensibilität und ihr psychologisches Geschick im Kontakt mit Flüchtlingen und Asylbewerbern. In der persönlichen Entwicklung der erfolgreichen Studentinnen sei das soziale Element des gesellschaftlichen Gemeinsinns, der gegenseitigen Unterstützung und des aktiven Handelns schon früh angelegt gewesen. Mit Beginn des Studiums übernahmen sie Patenschaften für Flüchtlingskinder oder Familien, gaben Nachhilfe, unterstützten bei der Arbeitssuche und bei Behördengängen. Sie fördern menschliche Begegnungen, organisieren interkulturelle Feste und helfen, Ressentiments abzubauen. Eine Plattform ihres großen Engagements ist für sie der Verein „Bunt statt Braun“, in dem sie als Vorstandsmitglieder auch Verantwortung übernahmen. Nach der Ehrung folgte im Rahmen der Rotary Lecture ein Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Holger Magel zum Thema „Do bin i dahoam?! Regionale Identität in Zeiten der Globalisierung“. Magel ist Präsident der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum und Mitglied der Enquetekommission „Gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Bayern“.
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