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RFPD-Mitgliederversammlung

Gesunde Mütter: Der Bedarf an Know-how wächst

Mit verbesserter Kommunikation zwischen Vorstand, Distrikten und Clubs hofft RFPD auf mehr Interesse für die Themen Bevölkerungswachstum und sozialer Fortschritt. Das ist notwendig, weil das Know-how der Action Group immer stärker nachgefragt wird

Matthias Schütt21.10.2015

Die Zeiten sind günstig für die Rotary Action Group for Population & Development (RFPD), die in Deutschland traditionell stark vertreten ist: Flüchtlingskrise und Armutswanderung lenken den Blick der Weltöffentlichkeit auf die Ursachen dieser Probleme – die nach wie vor menschenunwürdigen Verhältnisse in vielen Entwicklungsländern. Mit ihren Projekten zur Müttergesundheit, Gesundheitsvorsorge sowie der Stärkung der Frauen und Familien durch Familienplanung bietet RFPD in einem zentralen Bereich modellhafte Lösungsansätze – und die werden immer stärker direkt bei der Action Group nachgefragt.

Das war eine bemerkenswerte Nachricht auf der diesjährigen RFPD-Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main. Wie die stellvertretende Vorsitzende der deutschen Sektion, Frauke Thiel, berichtete, liegen Anfragen aus Indien, Nepal und Kenia nach Projektpartnern vor, umd das in Nigeria entwickelte Modellkonzept auch in ihren Ländern einzuführen. Dieses mehrfach positiv evaluierte Konzept führt über Sexualaufklärung und eine umfassende medizinische Betreuung von Schwangeren zur Absenkung der Mütter- und Kindersterblichkeit sowie zu einer Senkung der Geburtenrate.

Über neun aktuelle Projekte der deutschen Sektion im Gesamtvolumen von knapp 1,3 Millionen Euro berichtete der Projekt-Controller Past-Gov. Hans Georg Fick (RC Landshut/Trausnitz). Diese Projekte, finanziert in der Regel über Global Grants, werden von RFPD in einer Größenordnung von durchschnittlich zehn Prozent bezuschusst. Im vergangenen Jahr wurden 14 Projekte im Volumen von 611.000 Euro abgeschlossen.

Die derzeit 6600 deutschen Mitglieder (RFPD weltweit: ca. 20.000) sollen möglichst schnell auf 10.000 anwachsen, betonte der Vorsitzende Franz Josef Radermacher (RC Ulm-Donaubrücke). Dazu werden nach und nach in allen Distrikten RFPD-Botschafter benannt, die engeren Kontakt zu den Clubs pflegen sollen. Denn, wie gesagt, die Zeiten für „unsere Themen“ seien günstig: Die entscheidende Veränderung im Denken der Staatenlenker seit Beginn der Finanzkrise vor sieben Jahren ist, so Radermacher, die Verständigung darauf, dass Wachstum „green and inclusive“, also ökologisch und sozial verträglich, sein müsse. Dass RFPD dabei ein kompetenter Ansprechpartner ist, will man stärker auch nach draußen tragen. Zum Beispiel, wenn der RFPD-Beirat unter Past-Gov. Robert Zinser (RC Ludwigshafen-Rheinschanze) sich demnächst mit Bundestagsabgeordneten zur Diskussion trifft.

Matthias Schütt