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Projekt

Jugendliche als »Dengue-Doktores«

Der Distrikt 1820 und der RC Wiesbaden beteiligen sich an einem Global- Grant-Projekt zur Bekämpfung des Denguefiebers

Christian Kaiser13.02.2015

Das durch Moskitos übertragene Denguefieber ist ein großes Problem in den Armenvierteln von Rio de Janeiro. Jährlich werden hier bis zu 150.000 Fälle registriert, einige verlaufen tödlich. Da als Larvenbiotope kleine Mengen stehenden Wassers ausreichen und die Mückeneier Trockenzeiten überstehen, ist die Bekämpfung schwierig. Helfer der Gesundheitsbehörde meiden einige dieser Favelas aus Sicherheitsgründen. Hier setzt das „Little Dengue Doc“-Projekt der deutschen nichtstaatlichen Organisation IRESO an. Über einen Global Grant (61.000 US-Dollar) sind neben dem RC Wiesbaden und dem Distrikt 1820 auch die Rotary Clubs Lohr-Marktheidenfeld und Rio de Janeiro sowie ihre Distrikte 1950 und 4570 beteiligt. Eine wissenschaftliche Beratung und Begleitung erfolgt durch das deutsche Tropeninstitut, das Robert Koch-Institut, die Uni Heidelberg und die Universität von Rio de Janeiro.

Aufklärung vermeidet Infektion

Im Vordergrund stehen die Aufklärung über die Gefahren des Denguefiebers und die Möglichkeiten der Vermeidung – schließlich kann so die Infektionsrate um bis zu 80 Prozent gesenkt werden. Die begleitenden Wissenschaftler sollen dabei Grundlagen für zukünftige Aufklärungsprojekte erarbeiten. Die Aktion startete in der Favela „Maré“ mit ca. 132.000 Einwohnern. Hierfür wurden Jugendliche, die in der Maré wohnen, an der Universität Rio de Janeiros ausgebildet. Sie klären die Bewohner auf und erheben zugleich Daten, die in der Universität ausgewertet werden. Über ein Taschengeld sind die Jugendlichen hoch motiviert. Gleichzeitig lernen sie, Verantwortung in ihrer Gemeinschaft zu übernehmen. Der Kontakt zur Hochschule stärkt zudem ihr Selbstbewusstsein und stimuliert ihren Lerneifer. Rotarier des RC Rio de Janeiro unterstützen das Projekt persönlich mit Informationsständen vor Ort.

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.