Projekt
Sekunden entscheiden über Leben und Tod
Ein deutsch-französischer Club macht vor, wie Partnerschaft über Ländergrenzen gelebt und beispielhaft umgesetzt wird. Bei einem Projekt, das Menschen vor dem Tod retten kann
Hier Deutschland, dort Frankreich, getrennt durch eine heute weithin durchlässige Grenze. Die Städte und Dörfer liegen nur wenige Kilometer auseinander. Und ein deutsch-französischer Club, der die grenzüberschreitende Ausrichtung schon im Namen deutlich macht: RC Forbach-Goldene Bremm-Saar. Der ein Projekt aufgelegt hat, das die Distrikte 1790 und 1860 gleichermaßen berührt. Cordula Hildebrandt, einer der Gründungsmotoren und Past-Präsidentin 2006/07, verschickte ihren Informationstext mit der trefflichen Überschrift: „Menschenleben überlässt man nicht dem Zufall“.
Der RC Forbach-Goldene Bremm-Saar hat daher mit Unterstützung des französischen RI-Distrikts 1790 an Charlotte Britz, die Oberbürgermeisterin der Stadt Saarbrücken, einen „Automatischen Externen Defibrilator“ (AED) übergeben, der in einer gekennzeichneten Edelstahlbox aufbewahrt wird und im Notfall schnell zur Hand ist. Mit seiner Hilfe können auch medizinische Laien Menschen nach einem plötzlichen Herzstillstand wiederbeleben.
Es kann jeden Menschen ohne Vorwarnung treffen. Dann ist jede Sekunde kostbar, wenn ein Ersthelfer mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnt. Kommt das Gerät in den ersten drei Minuten nach dem Stillstand des Organs zum Einsatz und löst den lebensrettenden Elektroschock aus, steigen die Überlebenschancen auf über 70 Prozent. Zuvor hatte der grenzüberschreitende Club ein zweites Gerät auch in der lothringischen Metropole Forbach gestiftet. Für die saarländische Landesmetropole war die Ausrüstung, die in Frankreich deutlich weiter verbreitet ist, quasi Neuland.
Mit von der Partie bei der Übergabe in Saarbrücken war auch Branddirektor Josef Schuhn, Amtsleiter und Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, der jetzt den Defibrilator in Obhut hat. Gute Kunde für die Spender: Die Schulung von Helferinnen und Helfern mit dem lebensrettenden Gerät hat schon begonnen. Immer im Bewusstsein, dass Leben gerettet werden kann. Die Stiftung solcher Geräte gehört zu der Art von Projekten, die von vielen Clubs als lohnendes Arbeits- und Aktionsfeld immer stärker erkannt und angegangen werden.
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