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DGR

Diskutiert und abgelehnt

DGR - Diskutiert und abgelehnt
Die Acting Governors und ihre Nachfolger tauschten sich auf der DGR-Herbsttagung in Stuttgart zwei Tage lang intensiv aus. © Henrich Wilckens

CoR-Anträge aus Deutschland und der Schweiz, Strategien zur Mitgliedergewinnung und Deutsch als Konferenzsprache – darum ging es unter anderem auf der DGR-Herbsttagung.

Björn Lange01.11.2019

Ein erstes Highlight der diesjährigen Herbsttagung des Deutschen Governorrats (DGR) in Stuttgart bildete der Vortrag von RI-Direktor Jan Lucas Ket. Er sprach über strategische Ziele von Rotary International und stellte einen Fünf-Jahres-Aktionsplan vor, der insbesondere der Stagnation bei der Mitgliederentwicklung entgegenwirken soll. Die vier Kernpunkte des Plans sind die Verstärkung der Wirkung rotarischen Handelns, der Ausbau der Reichweite, ein stärkeres Mitgliederengagement sowie die Steigerung der Anpassungsfähigkeit Rotarys. Die anwesenden Governors und ihre designierten Nachfolger diskutierten im Anschluss leidenschaftlich unterschiedliche Möglichkeiten zur Gewinnung neuer Mitglieder.
Erfreuliches hatte Hans-Hermann Kasten, Koordinator der deutschsprachigen CoL-Delegierten, zu berichten. Für den diesjährigen Council on Resolutions (CoR), waren erstmals drei Anträge aus dem deutschsprachigen Raum eingereicht worden. Ein Antrag sieht die Verpflichtung der Clubs zur Einrichtung eines Strategie-Ausschusses vor (D 1980), ein weiterer eine Erleichterung bei Wasserprojekten durch Verzicht auf hydrogeologische Gutachten (D 1830 und D 1980), der dritte fordert die Berücksichtigung ökologischer Nachhaltigkeit bei Projekten (D 1980). Noch bis zum 15. November können die gewählten CoR-Vertreter online über diese und viele weitere Anträge abstimmen. Die Ergebnisse sollen bis zum 20. November veröffentlicht und der gesamten rotarischen Gemeinschaft zugänglich gemacht werden.
Im Folgenden diskutierte das Plenum eine Beschlussvorlage Kastens, Deutsch als rotarische Konferenzsprache einzuführen. Der Hintergrund: Auf internationalen Tagungen werden Vorträge in der Regel nicht ins Deutsche übersetzt. Während der RI Convention in Hamburg war das anders, was insbesondere von den deutschen und österreichischen Freunden, die des Englischen nicht mächtig sind, begeistert registriert wurde.
Da RI die Synchronisation aus Kostengründen bisher ablehnt, schlug Kasten vor, die Übersetzungen zwei Jahre lang aus Distriktmitteln selbst zu finanzieren – in der Hoffnung, dass RI die Notwendigkeit erkennt und danach die Kosten übernimmt. Er veranschlagte dafür rund 50.000 Euro. Der Antrag wurde mit 17:5 Stimmen abgelehnt, vor allem mit den Begründungen, dass die meisten doch ausreichend gut Englisch sprechen würden, dass die Kosten in der Praxis sicher höher ausfallen würden und dass sich der Aufwand nicht lohne, da Deutsche auf internationalen Veranstaltungen ohnehin unterrepräsentiert seien.

Von Vieregge im Herausgeberkreis
Schneller ging’s bei den Wahlen: Jan Mittelstaedt wurde einstimmig zum neuen DGR-Vorsitzenden gewählt und wird Susanne Merten-Wente zum 1. Juli 2020 ablösen. Zu seiner Stellvertreterin wurde Anke Schewe gewählt. Zudem ist beabsichtigt, auf der DGR-Frühjahrstagung in Hildesheim zu beschließen, dass künftige Vorsitzende bis zu drei Jahre im Amt bleiben dürfen, um eine gewisse Kontinuität zu wahren. Darüber hinaus wurde Henning von Vieregge (Governor elect 2020/21, D 1820) für zwei Jahre zum neuen Mitglied im Herausgeberkreis des Rotary Magazins gewählt.

Björn Lange
Björn Lange arbeitete seit April 2019 zunächst als stellvertretender Chefredakteur des Magazins im Rotary Verlag. Seit Juli 2020 ist er Chefredakteur des Rotary Magazins. Zuvor war er unter anderem Redaktionsleiter des Pressedienstleisters Rheinland Presse Service in Bonn und des B2B-Wirtschaftsmagazins inside B in Offenburg.