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Distrikt

Eindrucksvolle Welle der Solidarität

Distrikt  - Eindrucksvolle Welle der Solidarität
Jo und Mareike Schroeter zu Gast in Hamburg bei der RI Convention 2019 © Schroeter

Abschied ohne Distriktkonferenz: Governor Jo Schroeter zieht im Interview Bilanz zum Ende seines Jahres. Die Corona-Krise wird seiner Meinung nach unsere ganze Gesellschaft verändern.

Dirk Möwius01.06.2020

Corona war das beherrschende Thema zum Ende Ihrer Amtszeit.

Noch im Februar  hätte niemand für möglich gehalten, dass uns COVID-19 weitgehend beherrschen wird, sowohl national, als auch international. Von Anfang an habe ich persönlich die Gefahren sehr ernst genommen und versucht, zügig und konsequent zu handeln. Leider musste unsere Distriktkonferenz 2020 abgesagt werden und konnte nicht wie von meinem RC Datteln-Lippe geplant stattfinden.

Wie haben Sie die Pandemie und den Umgang Rotarys mit den Gefahren erlebt?

Am Anfang wurde das Thema locker genommen. Von Seiten unseres Weltpräsidenten Marc Daniel Maloney und seinem Team wurde aber rasch, eindringlich und mehrfach nachdrücklich informiert. So musste schweren Herzens sogar die World Convention in Honolulu gecancelt werden. In den Clubs unseres Distriktes wurde schon frühzeitig reagiert. Einige nahmen schnell einen wöchentlichen Online-Meeting-Rhythmus auf. Manche ließen die Sache etwas ruhiger angehen. Mich hat die große Welle der Solidarität vor Ort sehr bewegt. Die gesamte rotarische Familie zeigte Einigkeit und Zusammenhalt auf allen Ebenen.

Zum Glück gab es auch die Corona-freien Monate: Wie sieht Ihre persönliche Bilanz aus?

Im Hochsommer 2019 waren die 78 Clubbesuche eine besondere Herausforderung. Dabei gab es sehr viele gute Begegnungen in den Clubs am Niederrhein, im Rheinland, im Münsterland und im Ruhrgebiet. Offenheit, Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Engagement: Nur ein paar Erfahrungen, die ich machen durfte. Meines Erachtens zeichnen sich unsere Clubs durch eine große Vielfalt aus: Wir haben kleine/große, ländliche/städtische, männliche/gemischt geschlechtliche, beschauliche/quirlige und ältere/jüngere Clubs. Ein ganz wesentlicher Punkt: Unsere Clubs konnten große Summen für EREY und Polio generieren und damit Projekte in der Zukunft sichern.

Welche rotarische Momente haben Sie besonders bewegt?

Der Jugenddienst spielt eine große Rolle in unserem Distrikt. Schon immer ist vor allem der Long Term Exchange für mich untrennbar mit Rotary International und unserem globalen Netzwerk verbunden. Er steht als Sinnbild für unser Jahresmotto "Rotary verbindet die Welt!". Meine beiden ältesten Söhne waren je ein Jahr in Mexiko und Australien, und wir hatten zu Hause in unserer Familie einige Austauschschüler aus der ganzen Welt zu Gast. "Welcome" und "Fare-well/Good-bye" wird man als Host-Family und als Schüler niemals vergessen!

Wird Rotary nach Corona noch so sein wie vorher?

Die Corona-Krise wird unsere ganze Gesellschaft verändern. Wir werden uns besinnen, enger zusammenrücken und den Blick auf das Wesentliche im Leben richten. Für Rotary bedeutet das: Freundschaft, weniger Bürokratie. Simplify Rotary! Enjoy Rotary!