Projekt
Medizinische Hilfe im Armenviertel
In mehr als 350 Fällen konnte Lei Li durch operative Eingriffe Kindern in Gambia ein normales Leben schenken
Lei Li (RC Oldenburg-Ammerland), Chef der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Klinikum Oldenburg, reist seit 2005 mindestens einmal im Jahr ins westafrikanische Gambia. Inzwischen ist aus dieser Einmann-Aktion im Armenviertel der Metropole Serrakunda ein kleines Team geworden, zu dem auch sein Clubfreund Erhard Hölzle, Direktor der Klinik für Dermatologie und Allergologie, gehört. Im Fokus ihrer gemeinsamen Arbeit im ASB-Hospital Dippakunda stehen Patienten mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder ähnlichen Missbildungen, Gesichtstumoren, aber auch Exzemen und Infektionen.
Viele Patienten, wenig Personal
Im einst vom Arbeiter-Samariter-Bund Lüneburg und Hamburg gegründeten Krankenhaus gibt es Platz für 14 Betten, wenige Behandlungsräume, einen OP-Raum, ein bescheidenes Labor, eine Apotheke und eine zahnärztliche Behandlungseinheit. Ein Schwerpunkt der medizinischen Versorgung ist die Mutter-Kind-Betreuung mit Vorsorge, Geburtshilfe, Neugeborenen-Screening und Impfungen. Außerdem werden Patienten mit Infektionskrankheiten (Malaria, Tuberkulose und AIDS), Atemwegs- und Durchfallerkrankungen behandelt. Bei minimaler personeller Besetzung werden 25.000 Behandlungen im Jahr durchgeführt. Das Haus wird von einer deutschen Krankenschwester und einer ebenfalls deutschen Betriebswirtin geleitet. Außerdem arbeiten vor Ort drei Belegärzte, sechs Hebammen und 30 weitere Mitarbeiter.
Im bereits genehmigten rotarischen Projekt „Medical Humanitarian Aid for ASB Hospital in Dippakunda, Gambia“ sollen für das Krankenhaus medizinische Instrumente angeschafft sowie Klinikpersonal und einheimische Ärzte geschult werden. Initiator des Projekts ist neben dem RC Oldenburg-Ammerland der niederländische Partnerclub Leeuwarden-Zuid. Host Club ist der lokale RC Fajara (Distrikt 9101).
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